Logopädische Therapie ► Stimme

Funktionelle Störungen der Singstimme


"Gesang ist die eigentliche Muttersprache des Menschen."


                                                                                                                                        Yehudi Menuhin (Geiger und Dirigent)



Funktionelle Störungen der Singstimme (Dysodie)

Eine funktionelle Störung der ausgebildeten Gesangsstimme (Dysodie)

ist gekennzeichnet durch Veränderungen des Stimmklanges und Einschränkungen der Stimmleistungsfähigkeit, ohne dass erkennbare organische Veränderungen vorliegen. Das Schwingungs- und Schließverhalten der Stimmlippen (umgangssprachlich: Stimmbänder) ist gestört.Die Heiserkeit ist das hörbare Merkmal einer Stimmstörung.Sie kann entweder hyper- (mit erhöhter Spannung) und/oder hypofunktionelle (unterspannte) Komponenten aufweisen. Bei einer Hyperfunktion klingt die Stimme heiser, rau, gepresst und angestrengt. Die Stimme ist ermüdet, der Stimmumfang eingeschränkt. Es können Schmerzen und/oder Missempfindungen wie Kloßgefühl, Trockenheit und Räusperzwang auftreten. Als Begleiterscheinungen kommt es zu Fehlhaltungen, Registerstörungen, Elastizitätsverlust beim Vibrato, mangelnder Modulationsfähigketi, Resonanzstörung, gestörter Atmung und undeutlicher Artikulation. 
Eine Hypofunktion dagegen zeichnet sich durch behauchten, kraftlosen Stimmklang aus mit eher flacher Atmung und herabgesetzter Muskelspannung. Hyperfunktionelle Komponenten können auf Dauer zu organischen Veränderungen (Stimmknötchen) oder zu Stimmermüdung führen. 
Wenn Menschen mit hypofunktioneller Stimmgebung in z.B. Gesangsberufen hoher Stimmbelastung ausgesetzt sind, können Sie in Folge zur Überwindung der Kraftlosigkeit, mit zu viel Spannung und Stimmanstrengung singen und / oder sprechen und somit eine Hyperfunktion entwickeln. Meist liegen jedoch gemischte Symptomatiken vor. Auch organische Stimmstörungen (z.B. Stimmlippenlähmungen, Entzündungen) können im Verlauf funktionelle Stimmstörungen mit sich bringen.

 

Diagnostik

Nach der Anamneseerhebung untersuchen wir:

  • Stimmklang 
  • Körperhaltung / Körperspannung
  • Stimmumfang / Stimmeinsatz / Stimmansatz
  • Atmung / Sprechatmung
  • Resonanz
  • Mundöffnung / Kieferspannung
  • Spannung im Schulter-, Hals-, Nackenbereich

 

Therapie

Wir arbeiten nach unterschiedlichen Methoden unter Einbezug von Beratung, Körper- und Atemtherapieverfahren an:

  • Wahrnehmung
  • Körperhaltung / Körperspannung
  • Atmung / Sprechatmung
  • Stütze / inspiratorische Gegenspannung
  • Artikulation
  • Intention
  • Gaumensegeleutonisierung
  • Stimmgebung
  • Interpretation

mit dem Ziel, eine möglichst klangvolle, verspannungsfreie und leistungsfähige Stimme zu erreichen.

 

 

Methode

  • FST (Funktionales Stimmtraining)
  • AAP® (Atemrhythmisch angepasste Phonation)
  • Eutonisierende Techniken verschiedener Methoden (u. a. nach Alexander, Fröschels, Schlaffhorst-Andersen, Feldenkrais, aus der manuellen Stimmtherapie)

Empfehlenswerte Seiten:

  • dbl - Deutscher Bundesverband für Logopädie  ► www.dbl-ev.de

 

Empfehlenswerte Literatur: